Die Hauptaufgabe des Hafners war es, die regionale Bevölkerung mit Gebrauchsgeschirr zu versorgen. Aber auch überregionale Messen und Märkte wurden mit den Erzeugnissen beschickt. Töpferorte finden sich von Flensburg bis Kandern und von Raeren bis Görlitz, aber auch in den ehemaligen deutschen Ostgebieten, wobei hier der bekannteste Name Bunzlau in Schlesien sein dürfte. Daneben gab es aber auch in dem von Deutschen besiedelten Teil Siebenbürgens eine reichte Töpfertradition.
Mit der Zeit kristallisierten sich regionale Traditionen heraus, die (regionalspezifische) Formen, Dekore, Farbgebung oder Glasuren umfassen. Als Beispiele seien hier Siegburg, der Westerwald und Marburg angeführt. Typische Siegburger Produkte sind im 15. und 16. Jahrhundert sogenannte Ratskannen, Schnellen, Jacoba-Kannen und Trichterbecher. Produkte aus den Töpfereien im Westerwald erkennt man an der überwiegend blau-weißen Salzglasur. Marburg zeichnet sich durch seine "aufgelegte Ware" aus, die Verzierungselemente wurden mit der freien Hand geformt und dann dem Gefäßkörper aufgelegt.
Deckeldose, vermutlich 20. Jahrhundert
Marburg
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