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11/17/2016

Ernst Stauber

Ernst Stauber (1921-2003) besuchte von 1935-1936 die Töpferklasse an der Staatlichen Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen. Von 1936-1939 absolvierte er eine Töpferlehre bei Wim Mühlendyck, die er 1939 mit der Gesellprüfung ebenda abschloß. 1946 Teilnahme an einem Seminar für Formgebung bei Arthur Hennig und einem, weitere Seminar für Glasuren bei Lotte Schlundt. 1947 legte er die Meisterprüfung in Höhr-Grenzhausen ab. Bereits ab 1946 hatte er einen Lehrauftrag für Gefäßgestaltung an der Staatlichen Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen, den er bis zu seinem altersmäßigem Ausscheiden 1983 beibehielt.
1954 erhielt er eine Silbermedallie bei der Trienale in Mailand für Salzglasiertes Steinzeug. Beim Westerwaldpreis für Keramik 1975 erhielt er eine Auszeichnung.




Signatur


11/27/2012

Sibylle Karrenberg-Dresler

Sibylle Karrenberg-Dresler (1918-2007) ist die Tochter von Paul Dresler, dem Gründer der Grootenburg Werkstatt in Krefeld. Bei ihrem Vater machte sie von 1935-1938 auch die Töpferlehre. Zwischen 1939 und 1941 war sie Gesellin bei Wim Mühlendyck und nahm Unterricht an der Kunstgewerbeschule Stuttgart. Dort besuchte sie die Bildhauerklasse von A. Lörcher und die Keramikklasse von Arno Kiechle. 1943 legte sie ihre Meisterprüfung in Düsseldorf ab. Ihre erste Werkstatt gründete sie 1946 in Mülheim/Ruhr, 1964 wurde die Werkstatt nach Heiligenhaus verlegt.
Sie war die Lehrerin von Gerburg Karthausen und Ingeborg Zenker arbeite eine zeitlang in ihrer Werkstatt.



Form unbekannt


Form unbekannt
Obwohl diese kleine Vase unsigniert ist, konnte sie durch die Hilfe eines Sammlerkollegen Frau Karrenberg-Dresler zugeschrieben werden. Frau Karrenberg-Dresler hat eine ganze Serie von Vasen und Tellern mit diesem Dekor gestaltet.



Form unbekannt





Bodenvasen
Aufgrund der formalen Ähnlichkeit der beiden Vasen gehe ich davon aus, das es sich um Standarderzeugnisse handelt, die nur durch die angebrachten Medallions für den jeweiligen Anlaß modifiziert wurden.
Auftragsarbeit für die Kreishandwerkerschaft Duisburg




Auftragsarbeit für die Bäckerinnung Duisburg








Signatur


Wie immer bin ich für jeden weiterführenden Hinweis dankbar. E-mail an fl.wulf (at) gmx.de

11/04/2010

Rudi Stahl

Rudi Stahl (1918-1987) stammt aus einer traditionellen Töpferfamilie. Er ist der ältere Bruder von Wendelin Stahl und der Vater von Norbert Stahl. Seine Ausbildung begann er 1933 bei Wim Mühlendyck, 1936 legte der dort auch die Gesellenprüfung ab. Danach folgte praktische Tätigkeit in verschiedenen keramischen Betrieben. 1938 gründete er eine eigenen Werkstatt in Höhr-Grenzhausen, im gleichen Jahr legte er seine Meisterprüfung ab. Zusätzlich besuchte er zwischen 1937 und 1939 die Staatliche Fachschule für Keramik ebenda. 

1938 war er Sieger im Reichsberufewettkampf, 
1973 und 1974 erhielt er den Westerwaldpreis und 
1976 wurden er und Wim Mühlendyck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Zudem war er Obermeister der Töpferinnung Rheinland-Pfalz.

Form 2005-12
Finde dies ein gelungenes Exemplar dafür, wie auch moderne Keramiker immer mal wieder Rückgriffe auf die Traditionen ihrer Heimat machen können.




Form 3006-10



Form 3008-20



Form 7002-14


Form 7011-15



Signatur



An einer Stelle habe ich einen Hinweis auf eine Zusammenarbeit mit Theodor Bogler gefunden, vielleicht kann dies ja jemand verifizieren.

10/14/2009

Das Kannenbäckerland

Das Kannenbäckerland ist Teil des Westerwaldes. es erstreckt sich mit seinen Hauptorten Höhr-Grenzhausen, Ransbach-Baumbach, Siershahn und Ebernhahn nordöstlich von Koblenz. Seinen Namen verdankt es dem dortigen Sprachgebrauch, da der Brennvorgang als Backen bezeichnet wurde, ebenso, wie der Töpfer ortsüblich Äuler hieß.
Durch seinen Ton- und Waldreichtum und der Nähe zum Rhein (als wichtigster Transport- und Handelsweg) begünstigt wurden hier schon in römischer Zeit Keramiken produziert. Seit dem 17. Jahrhundert gehört das Kannenbäckerland zu den Zentren der Keramikproduktion.
Sein typisches Erzeugnis ist das salzglasierte blaugraue Steinzeug, das wohl noch jeder aus dem Haushalt seiner Eltern oder Großeltern kennt. Es wurden und werden Haushalts- als auch Gebrauchsgeschirre wie Kannen, Krüge, Töpfe und Fässer hergestellt. Diese werden traditionell mit floralen oder ornamentalen Motiven verziert, es finden sich aber auch Tierdarstellungen. Einfach Produkte wurden nur bemalt, aufwändigere Waren wurden zusätzlich in Reeds-(Einritzen) und Kniebis(Eindrücken)-Technik dekoriert.
Mit Beginn der Industrialisierung und der damit verbundenen aufkommenden Massenproduktion war man sich auch im Kannenbäckerland bewußt, daß man geschulte und qualifizierte (Mit-)Arbeiter benötigt. So entschloß man sich 1879 zur Gründung einer Fachschule für Keramik, welche heute noch als Fachschulen für Keramikgestaltung und Keramiktechnik besteht. Das ein entsprechender Bedarf bestand kann man auch daran erkennen, daß es noch in den 1930er Jahren ca. 150 Betriebe gab, davon entfielen auf Höhr-Grenzhausen 60, Baumbach 36 und Ransbach 24 Werke, der Rest verteilte sich auf die kleineren Orte.
Auf der anderen Seite setzte durch das Aufkommen neuer Werkstoffe ein Verdrängungsprozess ein. Typische Produkte wie Einmachtöpfe, Bierkrüge und Mineralwasserflaschen wurden durch Weckgläser und Konservendosen, Biergläser und Glasflaschen ersetzt.

In Höhr-Grenzhausen saßen u.a. die Fabrik von Dümler & Breiden sowie die Manufakturen von Elfriede Balzar-Kopp, Kunow-Drossé und Wim Mühlendyck. Eduard Bay (Bay-Keramik), Wilhelm August Fohr, Jakob Vetter und Johann Übelacker (Ü-Keramik) hatten ihren Sitz in Ransbach, Jakob Schwaderlapp (Jasba) und Johann Peter Korzilius (Jopeko) hatten ihre Werke in Baumbach.