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11/13/2021

Hafner Keramik

 
Herkunft unbekannt, die Preßmarke 25-1 weißt auf eine zeitgenössischere Herstellung hin.



Diese Schale wurde in Witzenhausen gefunden. Sie könnte daher aus einem der in der Nähe gelegenen Töpferorte Großalmerode oder Oberode stammen.



Herkunft unbekannt. Der Form nach vermutlich in den 1920er/30er Jahren entstanden.





Herkunft unbekannt. Es könnte es sich um Puppengeschirr oder einen kleinen Milchgießer handeln. Die Bodengestaltung läßt auf eine eher zeitgenössischere Herstellung schließen.




Herkunft unbekannt. Herstellung vermutlich frühes 20. Jahrhundert.



12/13/2013

B.Erning-Söhne

Die Töpferei wurde um 1808 vom Töpfer Bernhard Hessing gegründet. Nach dem Tode es letzten Namensträgers Wilhelm Hessing 1880 übernimmt dessen Schwiegersohn Bernhard Josef Erning die Töpferei und benennt sie in B. Erning um. 1939 treten seine drei Söhne in das Unternehmen ein und aus Töpferei B. Erning wird Töpferei B. Erning-Söhne. In sechster Generation wird das Unternehmen seit 1982 von Bernhard Erning und seiner Ehefrau Ria geführt.

Hergestellt werden Gebrauchs- und Zierkeramiken und auf Wunsch auch Sonderanfertigungen überwiegend in Salzglasur.


aufwendig gestaltete Bodenvase





Marke

10/20/2012

Hafner Keramik

Unbekannt



Unbekannt


Unbekannt, vermutlich Westerwald


Gemarkt Schermbeck
Lt. Wikipedia waren zum Ende des 19. Jahrhunders ca. 25-30 Töpfer in Schermbeck tätig, vielleicht kann ja einer meiner geschätzten Leser diesen Krug zuordnen.




Wie immer bin ich für jeden weiterführenden Hinweis dankbar

Hafnerkeramik als Puppengeschirr


Vase und Nachttopf vom gleichen Hersteller




Unbekannt


Unbekannt


Vermutlich Bunzlau, zumindest Bunzlauer Art



Auch hier bin ich für jeden weiterführenden Hinweis dankbar.

8/01/2012

Ute Mountain Indian Pottery

Hier mal ein Ausflug in eine ganz andere Gegend traditioneller Keramik: Die Ute Mountain Ute (Ute vom Berg Ute) sind ein Teilvolk der Ute-Indianer* (ihnen verdankt auch der US Bundesstaat Utah seinen Namen). Ihr Siedlungsgebiet liegt im Südwesten von Colorado sowie den angrenzenden Teilen von Utah und Neu-Mexiko. Dieser Raum war bis ins 13. Jhd. u.Z. durch Völker der Anasazi-Kultur bewohnt. Deren berühmteste Hinterlassenschaften sind die Pueblos (aus Lehm und Stein errichtete Gebäudekomplexe). Sie waren aber auch ausgezeichnete Töpfer, die neben Gebrauchsgeschirr (Schalen, Töpfen u.ä.) auch Objekte herstellten, die vermutlich zeremoniellen Zwecken dienten. Während ihrer kulturellen Blütezeit wurden die Keramiken mit einfachen bis sehr komplizierten geometrischen Strukturen verziert, daneben finden sich florale Muster und Tierdarstellungen. Die Ute-Töpfer übernahmen die geometrischen Elemente der Anasazi in ihre eigenen Formensprache und entwickelten daraus neue Formen der Dekoration.

Zur Förderung der besten Töpfer entschlossen sich die Ute 1973 zur Gründung der "Ute Mountain Indian Pottery". Heute arbeiten ca. 30 Stammesmitglieder in der Töpferei. Hergestellt werden neben traditionellen Formen auch moderne Gebrauchs- und Zierkeramiken. Der künstlerische Anspruch liegt nur bedingt in den Formen selbst; sie werden in Formen mit modernen Fertigungsverfahren hergestellt. Entscheidend sind die Dekore, die jeder Künstler individuell entwickelt, daher wird auch jede Keramik vom jeweiligen Dekorateur handsigniert.







* Ich benutze den Begriff Indianer, da er lt. Wikipedia relativ diskriminierungsarm ist und zudem die Benennungs-Probleme (s. hierzu den Artikel "Indianer" bei Wikipedia) am nachhaltigsten löst.

2/28/2011

Hjobergs Krukmakeri - Mimmi Hjoberg

Hjobergs Krugmakeri (Krugmakeri = Töpferei) wurde 1850 durch Martin August Hjoberg (1819-1894) gegründet. Doch die Familie befaßt sich schon seit dem 18. Jahrhundert mit Keramik. Vorfahren von Martin August sind als kakelugnsmakere (Kachelofenbauer) nachweisbar. Martin August wird ebenfalls noch als kakelugnsmakere aufgeführt, erst sein Sohn Karl (1845-1918) wird als kruk- und kakelugnsmakere bezeichnet. Seine Nachfolger Albin (1889-1962) und Edgar (1918-1991) sind nur noch als Töpfer tätig.
Mimmi Hjoberg führt den Betrieb nun in der 9. Generation in Färgelanda. Hergestellt werden traditionelle Gebrauchskeramiken. Neben ihrer Werkstatt kann auch noch die ursprüngliche Töpferwerkstatt besichtigt werden.


kleiner Krug


Marke
Wie sich inzwischen herausgestellt hat, sieht diese Signatur der von Mimmi Hojberg nur ähnlich. Tatsächlich verweist sie auf den ungarischen Töpferort Hódmezövásárely.


11/03/2010

Fayence und Majolika

Um es gleich vorweg zu nehmen, technisch gesehen sind Fayence und Majolika identisch. Es handelt sich um zweimal gebrannte Irdenware. Ihre glänzend weiße Farbe erhält sie durch eine Zinnglasur, die vor dem zweiten Brand aufgetragen wird. Zusätzlich kann sie noch mit Scharffeuerfarben bemalt werden, die auf die noch ungebrannte Glasur aufgetragen werden.

Der Begriff Majolika leitet sich von der Insel Mallorca (ital. Maiorca) ab, ist aber insofern irreführend, da die Keramik dort nicht hergestellt wurden. Ihren Ursprung hatte sie in den südspanischen Städten Manises und Valencia. Auf Mallorca wurde sie dann für den Weitertransport nach Italien umgeschlagen. Die Italiener bezeichneten die Keramik als "Lavori de Maiorca e da Valencia", wovon im Laufe der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nur noch Majolika übrig blieb. Spätestens ab Mitte des Jahrhunderts hatte sich der Begriff für Töpferarbeiten dieser Art durchgesetzt.
Da Majoliken beim italienischen Adel sehr beliebt waren, versuchten auch die einheimischen Töpfer entsprechende Keramik herzustellen. Zusätzlich eroberte das ostasiatische Porzellan die europäischen Märkte. Dieses zeichnete sich durch seinen weißen Scherben aus. Töpfer in Faenza versuchten das Porzellan durch die sogenannte "Bianchi di Faenza" zu immitieren. Dazu wurde die Zinnglasur besonders dick aufgetragen und man erhielt nach dem Brand einen mattglänzenden weißen Scherben. Die Bianchi di Faenza wiederum erfreute sich in Frankreich besonderer Beliebtheit. Dort bürgerte sich bald der von Faenza abgeleitete Begriff Fayence ein. Spätestens ab dem 17. Jahrhundert verbreitete sich dann dieser Begriff als Synonym für derartige Waren in ganz Europa.
Die Farbigkeit von Majoliken und Fayencen resultiert aus aus Metalloxiden und verschiedenen Zusätzen gewonnenen Farben. Anfangs beschränkte sich die Farbpalette auf Purpur (Mangan), Kupfergrün, Kobaltblau, Antimongelb und Orange (Eisenrost), da anderen Farben den Scharffeuerbrand bei ca. 1000° C nicht vertrugen. In späteren Zeiten erhielt man durch Mischung weitere Farben wie Schwarz, Grün und Braun. Durch die Zugabe von Zinnweiß konnten die Farben zusätzlich noch aufgehellt werden.

10/14/2009

Das Kannenbäckerland

Das Kannenbäckerland ist Teil des Westerwaldes. es erstreckt sich mit seinen Hauptorten Höhr-Grenzhausen, Ransbach-Baumbach, Siershahn und Ebernhahn nordöstlich von Koblenz. Seinen Namen verdankt es dem dortigen Sprachgebrauch, da der Brennvorgang als Backen bezeichnet wurde, ebenso, wie der Töpfer ortsüblich Äuler hieß.
Durch seinen Ton- und Waldreichtum und der Nähe zum Rhein (als wichtigster Transport- und Handelsweg) begünstigt wurden hier schon in römischer Zeit Keramiken produziert. Seit dem 17. Jahrhundert gehört das Kannenbäckerland zu den Zentren der Keramikproduktion.
Sein typisches Erzeugnis ist das salzglasierte blaugraue Steinzeug, das wohl noch jeder aus dem Haushalt seiner Eltern oder Großeltern kennt. Es wurden und werden Haushalts- als auch Gebrauchsgeschirre wie Kannen, Krüge, Töpfe und Fässer hergestellt. Diese werden traditionell mit floralen oder ornamentalen Motiven verziert, es finden sich aber auch Tierdarstellungen. Einfach Produkte wurden nur bemalt, aufwändigere Waren wurden zusätzlich in Reeds-(Einritzen) und Kniebis(Eindrücken)-Technik dekoriert.
Mit Beginn der Industrialisierung und der damit verbundenen aufkommenden Massenproduktion war man sich auch im Kannenbäckerland bewußt, daß man geschulte und qualifizierte (Mit-)Arbeiter benötigt. So entschloß man sich 1879 zur Gründung einer Fachschule für Keramik, welche heute noch als Fachschulen für Keramikgestaltung und Keramiktechnik besteht. Das ein entsprechender Bedarf bestand kann man auch daran erkennen, daß es noch in den 1930er Jahren ca. 150 Betriebe gab, davon entfielen auf Höhr-Grenzhausen 60, Baumbach 36 und Ransbach 24 Werke, der Rest verteilte sich auf die kleineren Orte.
Auf der anderen Seite setzte durch das Aufkommen neuer Werkstoffe ein Verdrängungsprozess ein. Typische Produkte wie Einmachtöpfe, Bierkrüge und Mineralwasserflaschen wurden durch Weckgläser und Konservendosen, Biergläser und Glasflaschen ersetzt.

In Höhr-Grenzhausen saßen u.a. die Fabrik von Dümler & Breiden sowie die Manufakturen von Elfriede Balzar-Kopp, Kunow-Drossé und Wim Mühlendyck. Eduard Bay (Bay-Keramik), Wilhelm August Fohr, Jakob Vetter und Johann Übelacker (Ü-Keramik) hatten ihren Sitz in Ransbach, Jakob Schwaderlapp (Jasba) und Johann Peter Korzilius (Jopeko) hatten ihre Werke in Baumbach.

7/08/2009

Künstlerische Hafner Keramik

Obwohl diese beiden Keramiken eindeutig Elemente der volkstümlichen Hafner Keramik aufweisen, halte ich sie eher für Entwürfe von Künstlern, die sich an den traditionellen Formen und Dekoren orientierten.

Kleiner Krug, vermutlich 20. Jahrhundert
aufgelegte Ware, gemarkt Ulm




Kleiner Krug, 20. Jahrhundert
Die Marke verweist auf den ungarischen Töpferort Hódmezövásárely



Sofern hier jemand Angaben zu den Marken, Entwerfern oder Produktionsorten machen kann, bin ich für jeden Hinweis dankbar.

Hafner Keramik

Die Hauptaufgabe des Hafners war es, die regionale Bevölkerung mit Gebrauchsgeschirr zu versorgen. Aber auch überregionale Messen und Märkte wurden mit den Erzeugnissen beschickt. Töpferorte finden sich von Flensburg bis Kandern und von Raeren bis Görlitz, aber auch in den ehemaligen deutschen Ostgebieten, wobei hier der bekannteste Name Bunzlau in Schlesien sein dürfte. Daneben gab es aber auch in dem von Deutschen besiedelten Teil Siebenbürgens eine reichte Töpfertradition.
Mit der Zeit kristallisierten sich regionale Traditionen heraus, die (regionalspezifische) Formen, Dekore, Farbgebung oder Glasuren umfassen. Als Beispiele seien hier Siegburg, der Westerwald und Marburg angeführt. Typische Siegburger Produkte sind im 15. und 16. Jahrhundert sogenannte Ratskannen, Schnellen, Jacoba-Kannen und Trichterbecher. Produkte aus den Töpfereien im Westerwald erkennt man an der überwiegend blau-weißen Salzglasur. Marburg zeichnet sich durch seine "aufgelegte Ware" aus, die Verzierungselemente wurden mit der freien Hand geformt und dann dem Gefäßkörper aufgelegt.

Deckeldose, vermutlich 20. Jahrhundert
Marburg



Spardose, vermutlich 20. Jahrhundert
Herkunft unbekannt


Kleiner Krug, vermutlich 20. Jahrhundert
Herkunft unbekannt


Schälchen, vermutlich 19. Jahrhundert
Herkunft unbekannt


Kleine Kanne, vermutlich 20. Jahrhundert
Herkunft unbekannt


Kleine Kanne, vermutlich 20. Jahrhundert
Herkunft unbekannt


Kerzenleuchter, vermutlich 20. Jahrhundert
Herkunft unbekannt


Sofern jemand weitergehende Angaben machen kann (insbesondere zu den Produktionsorten) bin ich für jede Mitteilung dankbar.

7/01/2009

Hafner Keramik als Puppengeschirr


Puppengeschirr und auch andere Spielzeuge aus Ton (Puppen, Reiterfiguren, Rasseln, Tonpfeifen und Murmeln) finden sich bereits im Mittelalter. Sie tauchen bei stadtarchäologischen Grabungen immer wieder auf. Für Göttingen sind Funde aus dem 13.-15. Jahrhundert belegt. Sie sind exakte Miniaturkopien des üblichen Gebrauchsgeschirrs. 





gemarkt CTA










vermutlich Bunzlau




Original und Miniatur


Sofern jemand weitergehende Angaben machen kann (insbesondere zu den Produktionsorten) bin ich für jede Mitteilung dankbar.