1/08/2016

Schwarzkeramik

Eine besondere Art der Keramikbearbeitung ist die Herstellung von Schwarzkeramik. Hierbei wird der Scherben in einem reduzierten (geringe Sauerstoffzufuhr) Verfahren gebrannt. Während des Brennvorgangs wird durch Zugabe von nassem Stroh oder kohlenstoffhaltigen Material Rauch erzeugt, der sich mit dem Brenngut verbindet und es schwarz färbt. Zudem lagert sich der Kohlenstoff an der Oberfläche an, dadurch läßt sich das Brenngut anschließend polieren. Durch das Polieren erhält die Keramik ihren schwarz metallischen Glanz.
Die ältesten Schwarzkeramiken lassen sich in China nachweisen, dort wurde sie bereits vor ca. 4600 Jahren hergestellt. In Europa gehören die Etrusker zu den ersten Produzenten. Die ihnen folgenden Römer übernahmen die Technik und stellten sogenannte Terra Nigra (schwarze Erde) her. Sie wurde an verschiedenen Orten des römischen Reiches, so auch in den römischen Rheinprovinzen produziert. Das Wissen um die Herstellungstechnik ging aber mit dem römischen Reich unter.
Heute wird die Tradition der Herstellung von Schwarzkeramik in einem größeren Umfang wohl nur noch in Ungarn gepflegt. Mohács, Nádudvar und Szentes sind hier die bekanntesten Produktionszentren.

In Deutschland befaßt sich der Hedwig Bollhagen Schüler Andre von Martens mit Schwarzkeramik. Seine Werke finden sich unter www.schwarzkeramik.de/.

In Österreich gelang es 1956 dem Töpfermeister Franz Kukowetz das Herstellungsverfahren der Terra Nigra wiederzuentdecken. In der von ihm gegründeten Manufaktur wird sie bis heute produziert. Näheres findet sich unter www.terra-nigra.at.


Kleine Vase aus der Terra Nigra Manufaktur




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