Nach Ende des Zweiten Weltkrieges und den damit verbundenen Entwicklungen entschloß sich der Inhaber des Werkes in Rheinsberg Ernst Carstens zusammen mit seinem Sohn Christian die Produktion in eine der Westzonen zu verlegen. In Fredelsloh bei Moringen fand er auf einer ehemaligen Hofstelle (daher Carstens Tönnieshof) einen geeigneten Standort. Ab 1946 wurde dieser Standort sukzessiv ausgebaut, hierfür wurden sogar Mutterformen aus den Werken in Rheinsberg und Gräfenroda über die damals noch grüne Grenze geschmuggelt. Begonnen wurde mit der Produktion von Gebrauchsgeschirr und einhergehend mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Bundesrepublik immer qualitätvollere und künstlerisch ansprechendere Zierkeramik. So wurden eine Carstens Luxus Serie und eine Carstens Atelier Serie aufgelegt. Als Entwerfer werden in diesem Zusammenhang Gerda Heuckeroth und Heinz Siery (1959-1967) genannt. In den 1950er Jahre wurden zusätzlich Produkte für die Wiener Firma Friedrich Goldscheider hergestellt. In seinen besten Zeiten hatte das Unternehmen ca. 500 Mitarbeiter. Ab den 1960er Jahren führten zuerst äußere Faktoren (Verdrängung der Feinsteinzeugprodukte durch Porzellan) und spätestens ab 1970 Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen der Geschäftsführung zum Niedergang des Unternehmens. Verschiedene Rettungsversuche scheiterten und so mußte am 28.04.1977 Konkurs angemeldet werden.
Allerdings hatte 1973 der Sohn von Christian, Christian Carstens jun. einen eigenen Betrieb in Fredelsloh eröffnet. Er beschäftigte überwiegend Mitarbeiter, die aus dem schlesischen Bunzlau nach Fredelsloh geflohen waren. Seine Produkte sind daher sehr durch die Bunzlauer Tradition (Engobemalerei auf blauem Grund) geprägt.
Form 58
Form 435-13
Dekor Brabant, 1957
Dekor Brabant, 1957
Form 478-17
Form 482-13
Dekor Arkona
Form 484
Dekor Arkona
Formnummer unbekannt
Preßmarke mit dem Doppelhaus
Diese Marke wurde während der gesamten Produktionsdauer in verschiedenen Abwandelungen immer wieder benutzt
Kleine, aber wichtige Korrektur:
AntwortenLöschendie Firma, die sie meinen, hieß GOLDSCHEIDER.
vgl. aktuelle Lit.:
Robert E. Dechant u. Filipp Goldscheider:
GOLDSCHEIDER
Firmengeschichte und Werkverzeichnis
Historismus, Jugendstil, Art Déco, 1950er Jahre
Stuttgart, 2008
640 Seiten, 22,5 x 31 cm, Firmengeschichte mit 548 zumeist farbigen Abbildungen, Werkverzeichnis mit über 4.000 Modellnummern und mehr als 1.600 Modell-
abbildungen in Farbe und schwarz-weiß, 163 Markenabbildungen. Hardcover mit Schutzumschlag.
Text in Deutsch und Englisch.
Danke für den Hinweis
AntwortenLöschen