Der Töpferhof Gramann befindet sich seit seiner Gründung 1720 in Familienbesitz (selbst während der Verstaatlichung verblieb die Leitung in Händen der Familie). Bis zu Beginn des 20ten Jahrhunderts wurde ausschließlich Gebrauchsgeschirr hergestellt. Dies änderte sich um 1900, als Karl Gramann die Manufaktur übernahm. Er war ausgebildeter Bildhauer und legte daher Wert auf eine künstlerische Komponente.
1948 übernahm der Töpfermeister Siegfried Gramann den Familienbetrieb und gab den Produkten ein unverwechselbares Gepräge. Seine Entwürfe entwickelten sich zu "Exportschlagern" der DDR. Durch diese Erfolge wurde der Töpferhof zum Leitbetrieb der Erzeugnisgruppe "Kunsthandwerkliche Keramik". Letztendlich schütze es das Unternehmen aber nicht vor der Verstaatlichung unter dem Namen VEB Töpferhof Römhild. Das Unternehmen wuchs bis in die 1980er Jahre auf bis zu 300 Mitarbeiter an und war zeitweilig die größte Handtöpferei in Europa. Auch seriell hergestellte Keramiken vermittelten durch die Handfertigung den Eindruck des Unikats.
Nach der Wiedervereinigung wurde die Manufaktur an die Familie Gramann rückübertragen. Siegfried Gramann starb 1991. Seine Tochter Christina führte das Werk dann bis zu ihre Tode im Juli 2008 weiter. Seit dem wird es von ihrem Sohn geleitet.
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