(Eugen) Kurt Feuerriegel wurde am 06. Januar 1880 in Meißen geboren. Von 1901 bis 1906 besuchte er die Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule in Dresden. Zu seinen Lehrern gehörten die Professoren Max Rade, Karl Berling (war gleichzeitig Direktor des Kunstgewerbemuseums) und Karl Groß. Letzterem ist es zu verdanken, daß sich Feuerriegel der Keramik zuwandte. Seine Ausbildung beendete er "mit sehr gutem Erfolg".
1906 nahm er auch an der Dritten Deutschen Kunstgewerbeaustellung in Dresden teil, wo er mit einer Silbermedaille ausgezeichnet wurde. 1908 erhielt er von sächsischen Regierung den Auftrag, das Töpferhandwerk im Kohrener Land zu heben und wiederzubeleben. So gibt er in den Jahren 1908 und 1909 Meisterkurse für die Frohburger Töpfer, in denen er ihnen vergessenen Handwerkstechniken und kunsthandwerkliches Gedankengut vermittelt. In Frohburg lernte er Friedrich Krug von Nidda und von Falkenstein kennen, den Gründer des Frohburger Museums und seinen nachmaligen Mäzen. Feuerriegel schuf in seinem Auftrag mehrere Öfen und einen Kamin für das Frohburger Schloß.
1910 läßt sich Feuerriegel endgültig in Frohburg nieder. Er erwirbt die ehemalige Kummersche Töpferei in der Töpfergasse und gründet die "Werkstätte Sächsischer Kunsttöpfereien". 1912 wird er Mitglied des Werkbund. 1914 wird er Mitglied der Frohburger Töpferinnung und erhält die Erlaubnis Lehrlinge auszubilden.
In den Jahren zwischen 1919 und 1929 schafft er eine Anzahl von Grabdenkmälern für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs im sächsischen Raum (so in Frohburg und Borna). Weiterhin nahm er an der berühmten Werkbundausstellung in Köln 1914 teil und an der Ausstellung Europäisches Kunstgewerbe im Grassi-Museum Leipzig 1927. Ab 1930 war er Lehrer an der Leipziger Gewerbeschule. Zu seinen Schülern gehörte u.a. Hubert Griemert. Neben seiner Lehrtätigkeit war er auch weiterhin als (Bau-)Keramiker tätig. Insbesondere sein baukeramisches Können hatte er schon mit den Grabdenkmälern unter Beweis gestellt, zwei weitere baukeramische Arbeiten sind bis heute Wahrzeichen der Orte in denen sie stehen. Hierbei handelt es sich um den Töpferbrunnen in Kohren-Sahlis von 1928 und das Töpfermädchen in Frohburg von 1936.
1960 gab er sein Handwerk aus Altersgründen auf; 1961 verstirb er in Frohburg.
Auszeichnungen und Ausstellungen:
1910 Goldmedaille, Weltausstellung Brüssel
1913 Goldmedaille, Baufachausstellung Leipzig
1992 widmete ihm das Kunstgewerbemuseum in Dresden eine Sonderausstellung, zu der auch ein Katalog erschien.
Das Schloßmuseum in Frohberg (www.schloss-frohburg.de) beherbergt neben den bereits erwähnten Öfen eine umfangreiche Sammlung seines keramischen Schaffens.
Deckeldose
Marke
Literatur zu Kurt Feuerriegel:
Rainer G. Richter: Kurt Feuerriegel 1880-1961. Katalog zur Ausstellung im Schloß Pillnitz vom 06. Juni 1992 - 31. Oktober 1992. Hrsg. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum